Creality liebt Neuauflagen. So sehr, dass es für die beliebte CR-10-Linie inzwischen so viele Versionen gibt, die wir schon gar nicht mehr zählen können.

Der original CR-10, der vor ein paar Jahren auf den Markt kam, war mit seinem großen Bauraum zum kleinen Preis ein Erfolgsmodell. Creality hat offenbar noch nicht davon gehört, dass es auch ein „Zuviel des Guten“ geben kann, was man daran merkt, dass fleißig weiterproduziert wird: den CR-10S, den CR-10 V2, den CR-10 Max, den CR-10 S5, den CR-10 Mini … du weißt, worauf wir hinauswollen.

Einer der schlankeren Drucker aus dieser Linie ist der CR-10S Pro V2, der mit seinen 580 € auch zu den besseren Neuversionen gehört, wie es scheint. Wir haben ihn getestet, um herauszufinden, ob er vielleicht „der bisher beste CR-10“ ist.

Lies unsere Einschätzung zu dieser überraschend robusten Maschine.

Creality CR-10S Pro V2
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Creality CR-10S Pro Test

Wie macht sich diese Version?

Der Erfolg der CR-10-Linie von Creality ist recht durchwachsen. Das Original haben wir geliebt und wir waren Fans vom verbesserten CR-10S. Zwar haben wir den CR-10S Pro nicht getestet, sondern nur im Büro ein bisschen damit herumexperimentiert, trotzdem hat er uns enttäuscht.

Als es dann an der Zeit war, eine „Spritztour“ mit diesem Modell zu unternehmen, dessen Name einem nicht so leicht von der Zunge geht, waren wir gespannt: Würde er die Probleme der Vorgängermodelle überwunden haben? Würde er zuverlässig drucken?

Die Antworten darauf lauten Ja, und noch mal Ja.

SCHLANKES DESIGN

Creality macht mit dieser CR-10-Version einiges richtig — und auch manches falsch. Für einen 3D-Drucker von Creality sieht er auf Anhieb technisch ausgereift aus. Er hat ein schlankes Design ohne das übliche, überall vorherrschende Kabelgewirr, mit dem man bei so vielen anderen Creality-Druckern zu tun hat. Auch die Schaltzentrale wurde unterhalb der Maschine platziert, sodass die Stellfläche des Druckers nicht größer wird. Das zusätzliche Gewicht macht ihn so massiver und stabiler. (Anders als beim CR-10S zum Beispiel, bei dem ein zusätzlicher Kasten an der Seite angebracht ist)

Das Druckbett heizt schnell auf und die Druckobjekte bleiben darauf haften.

Dass die Bauhöhe der Maschine mit angebrachtem Spulenhalter so groß ist, begeistert uns weniger. Aber bleiben wir fair: Es gibt nicht so wahnsinnig viele andere Möglichkeiten, wo man ihn hinpacken könnte. Trotzdem braucht man deshalb insgesamt mehr Platz für den Drucker. Und abhängig davon, wo der CR-10S Pro V2 platziert werden muss, könnte er dann eine zu große Höhe haben, sodass man nicht mehr richtig an ihn herankommt.

Wie bei vielen anderen Creality-Druckern sind der Netzschalter und die Laufwerke für USB-/Micro-SD-Karten ein bisschen unpraktisch angebracht. Der Netzschalter befindet sich hinten und die Steckplätze für USB-/Micro-SD-Karten sind vorne auf der rechten Seite des Druckers platziert. Das ist jetzt nicht wirklich ein Problem, aber nervt irgendwann. Besser wäre es, wenn der Hersteller einfach alle diese Dinge vorne am Drucker anbringen könnte.

Mach dich auf ein bisschen Muskeleinsatz gefasst, um die gedruckten Objekte abzulösen

Und dann ist da noch dieses Druckbett: großartig und furchtbar zugleich — einfach weil alles darauf festklebt. So unglaublich fest. Die Drucke bleiben darauf haften und sind nur ganz schwer abzulösen. Es ist ein Fluch und Segen zugleich, denn du musst dir keine Sorgen machen, dass die Drucke misslingen könnten, weil sie sich während des Druckens ablösen. Aber wenn sie dann fertiggestellt sind, siehst du dich mit einem neuen Problem konfrontiert: Wie in aller Welt entfernt man sie nur vom Druckbett, ohne aus Versehen die Druckbettoberfläche zu beschädigen?

Abgesehen von diesen Problemchen ist das Design des CR-10S Pro V2 jedoch einer der größeren Pluspunkte beim Creality.

Ta-taa!

Das optimale Nutzererlebnis wird hier großgeschrieben.

Die Maschine wird in einem liebevoll und praktisch verpackten Karton geliefert, der Aufbau ist im Handumdrehen erledigt: einfach das Gehäuse zusammenschrauben, die paar ordentlich sortierten Kabel anschließen — und schon kann’s quasi losgehen.

Das Einzige, was noch fehlt, ist der Drucker

Creality wirbt mit seiner automatischen Druckbettkalibrierung. Und dies zu Recht, aber mit einem Vorbehalt: Vor der ersten Inbetriebnahme muss die Druckplatte erst noch manuell vom Benutzer ausgerichtet werden. Der BLTouch-Sensor erledigt dann den Rest und stellt sicher, dass die Schichten auf dem Druckbett gleichmäßig aufgetragen werden.

Dank des 480W-Netzteils von Mean Well können alle Maschinenteile leistungsfähiger arbeiten. Außerdem sorgen die Schläuche von Capricorn Bowden für einen wahrlich reibungslosen Druckprozess. Das Filament wird geradewegs hindurchgeführt und verformt sich nicht oder verursacht andere Probleme.

Kabelführung FTW

Im Großen und Ganzen war das Drucken mit dieser Maschine ein Kinderspiel. Was ihn auch so einfach in der Anwendung macht, ist der Cura-Slicer mit dem originellen Namen Creality Slicer. Hier kann man die Modi „Full“,“Expert“ oder „Quickprint“ auswählen — abhängig davon, wie deine gut deine Kenntnisse sind und wie anspruchsvoll dein Druck werden soll. Alle Einstellungen sind die gleichen wie bei Cura, nur als ältere Version.

Wo sind sie denn alle hin?

Das einzige Problem, das wir mit dem Slicer hatten, war, dass die Bauplatte immer wieder und die Modelle gelegentlich aus dem Sichtfeld verschwanden. Wir sind nicht sicher, was da passiert war. Aber wie es immer so ist: Durch Neustarten des Programms verschwand das Problem.

Die Maschine ist zwar nicht günstig, aber man bekommt was dafür. Und die Qualität und der Gehirnschmalz, der darin steckt im Vergleich zu anderen Creality-Druckern, sind allemal ihr Geld wert. Er ist einfach zu montieren, einfach in der Anwendung, zuverlässig und, was am wichtigsten ist: Er funktioniert.

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Besonderheiten

Hier nun einige Besonderheiten, die der Creality CR-10S Pro V2 zu bieten hat.

Möglicherweise automatische Druckbettkalibrierung

Der Hersteller wirbt damit, dass der CR-10S Pro V2 eine verbesserte automatische Kalibrierungsfunktion aufweist sowie, anders als bei den vorherigen Modellen mit induktivem Näherungssensor, mit einem BLTouch-Sensor ausgestattet ist.

Es hat den Anschein, dass die Druckbettkalibrierung im Gegensatz zur semiautomatischen Kalibrierung der Vorgängermodelle jetzt vollautomatisch stattfinden kann. Zusätzlich kannst du zwischen einer manuellen, semiautomatischen und vollautomatischen Druckbettkalibrierung wählen. Wie schon zuvor erwähnt, hat bei uns die automatische Kalibrierung nicht geklappt, aber an der semiautomatischen hatten wir unsere Freude.

Der Touchscreen reagiert schnell und ist benutzerfreundlich

Verbesserter Schrittmotortreiber

Der CR-10S Pro V2 ist, genau wie seine Vorgänger, mit einem V2.4.1-Motherboard ausgestattet. Hier bleibt also alles beim Alten.

Es ist der Schrittmotortreiber, der verbessert wurde. Er wartet mit dem ultra-leisen Schrittmotortreiber TMC2208 auf, der im Vergleich zu anderen Maschinen den Geräuschpegel deutlich sinken lässt.

Leistungsstarkes Netzteil

Der CR-10S Pro V2 ist mit einem 480W-Netzteil von Mean Well ausgestattet, was gut ist, wenn du auf Markennamen stehst, aber noch besser, wenn du Wert auf bewährte Technologie legst.

Capricorn-Schlauch

Und zu guter Letzt kommt der Creality CR-10S Pro V2 noch mit verbesserter Filamentführung, die, wie bereits erwähnt, das ganze Druckerlebnis entscheidend besser macht.

Der Capricorn Bowden ist ein hochtemperaturbeständiger Teflon-Schlauch mit einem Innendurchmesser von 1,9 mm ± 0,05 mm, bei dem überschüssige Toleranz reduziert und ein Verformen des Filaments im Inneren des Schlauches verhindert wird. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn elastische Filamente eingesetzt werden.

Wir finden Capricorn-Schläuche super

Weitere Besonderheiten

Zusätzliche Ausstattung beinhaltet:

  • Verbesserter Filamentauslaufsensor
  • Druckfortsetzungsfunktion
  • Verbesserte Benutzeroberfläche
  • Zweigängige Bondtech-Extrusion

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Technische Daten

Allgemeine Daten

  • Technologie: Fused Deposition Modeling (FDM)
  • Jahr: 2019
  • Montage: Teilweise vormontiert
  • Mechanische Bauart: kartesischer x-y-Druckkopf
  • Hersteller: Creality

3D-Drucker-Eigenschaften

  • Bauraum: 300 x 300 x 400 mm
  • Filamentzufuhr: Bowden
  • Druckkopf: Einzelextruderdrüse
  • Extruderdüse: 0,4 mm
  • Max. Hotend-Temperatur: 260℃
  • Max. Druckbetttemperatur: 110℃
  • Druckbettmaterial: Stahl
  • Rahmen: Aluminium
  • Druckbettkalibrierung: Automatisch
  • Konnektivität: SD-Karte, WiFi
  • Druckwiederherstellung: Ja
  • Filament-Sensor: Ja
  • Kamera: Nein

Materialien

  • Filament-Durchmesser: 1,75 mm
  • Filamente von Drittherstellern: Ja
  • Filamentmaterialien: Verbrauchsmaterialien (PLA, ABS, PETG, elastische Materialien)

Software

  • Empfohlene Slicer: Cura, Simplify3D, Repetier-Host, Creality Slicer
  • Betriebssystem: Windows, Mac OS X, Linux
  • Dateiformate: STL, OBJ, AMF

Abmessungen und Gewicht

  • Abmessungen des Druckerrahmens: 550 x 490 x 650 mm
  • Gewicht: 13,7 kg

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